Suche Frieden. Das ist das Motto des 101. Katholikentag in Münster. Einen symbolträchtigeren Ort hätten sich die Veranstalter für ihr Motto nicht aussuchen können. Die Stadt des „Westfälischen Friedens“, in der 1648 das Ende des „Dreißigjährigen Krieges“ vollzogen wurde, soll auch 370 Jahre später Inspiration für „Frieden“ sein. „Angesichts der Kriege und Brandherde unserer Zeit lag die Aktualität dieses Themas auf der Hand“, kommentierte ZdK Präsident Thomas Sternberg die Wahl des diesjährigen Mottos. Auf vielen Diskussionen, Vorträgen und in diversen Messen wird
dieses Thema intensiv mit den Besuchern aufgearbeitet. Die gesamte Innenstadt von Münster wird zu einer großen „Event-Area“ mit tollen Locations und Angeboten. Viele Menschen werden nach Münster kommen. Darunter auch prominente Zeitgenossen wie Bundespräsident Steinmeier, Kardinal Marx, Götz Alsmann, Bettina Schausten oder der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime, Ayman Mazyek. Er wird sicher einige Diskussionen rund um die Themen Toleranz und Religionsfreiheit führen.
Kann 2018 von 1648 lernen?
Im Mittelpunkt stehen 32 große Diskussionen, bei denen es auch um „Syrien und die Schwierigkeiten der Friedenspolitik“ geht. Hier sehen Historiker durchaus parallelen zum Friedensprozess von 1642-1648. So waren die Konflikte, Teilnehmer und Interessen vor 400 Jahren ebenso verworren wie heute in Syrien. Und auch die Religion, „der Kampf um den richtigen Glauben“, spielte dabei eine große Rolle. Weiter geht es bei den Panels um „Migration, Integration, Einwanderung“, „Chancen und Bedrohungen der Digitalisierung“ oder um „Konflikt oder Frieden in Familien und zwischen den Generationen“. „Frieden jetzt! Das Signal wird sein: Wir haben genug von Terror, Gewalt, Fremdenfeindlichkeit, Krieg und Unterdrückung“, so Bischoff Genn zu seinen Erwartungen an die Botschaft vom Katholikentag. Das mögen sich auch die Menschen von 370 Jahre gewünscht haben.
Über 1.000 Veranstaltungen stehen vom 9. Mai 2018 bis zum 13. Mai 2018 auf der Agenda. Die größten Veranstaltungen werden die Gottesdienste zu Christi Himmelfahrt sowie zum Abschluss des Katholikentags am 13. Mai vor dem Schloss in Münster sein. Kardinal Marx wird an diesem Ort das Motto und die Friedensbotschaft nochmals aufgreifen. Wer sich das gesamte Programm anschauen will, findet es auf der Seite des Katholikentages.
Wer es nicht nach Münster schafft – es werden zahlreiche Livestreams angeboten, die natürlich auf whats live? zu finden sind.
Quelle/Foto: Deutscher Katholikentag/Joel Godman; Bundespräsident.de
(VH)