Le Mans – DAS legendäre 24 Stunden Rennen. Am Samstag, 17.6.2017, ist es wieder soweit. Um 15 Uhr werden die Startzeichen in Le Mans zur 85. Auflage des Renn-Events auf grün gesetzt. Die große Frage in diesem Jahr ist: wer von den beiden Favoriten wird in diesem Jahr Geschwindigkeit und Glück auf seiner Seite haben?
Wird Toyota seine Pechsträhne von Le Mans in diesem Jahr beenden? Unvergessen, wie im vergangenen Jahr auf der letzten Runde der in führend liegende Toyota liegen geblieben ist, und Porsche seinen zweiten Sieg in Folge einfahren konnte. Der Ausfall der Japaner war so unglücklich, dass selbst der Gewinner sich nicht so recht über den Sieg freuen konnte.
Nach den Resultaten der bisherigen Rennen in Spa und Silverstone, würde in diesem Jahr Toyota in der LMP1 Serie die Nase vorne haben. Beide Rennen wurden gewonnen. Aber zu Le Mans gehören nicht nur gute Fahrer und zuverlässige Rennwagen, sondern auch viel Glück. Schnell ist man in einen Unfall verwickelt. Oder es geht in der Nacht ein dicker Regenschauer über die Strecke nieder. Porsche, der Mitfavorit bei den 24 Stunden von Le Mans, hat daher alle bisherigen Rennen für eine perfekte Abstimmung zwischen Reifen und Aerodynamik genutzt. Lieber ein paar Punkte bei der FIA WEC liegen lassen, als Le Mans nicht zu gewinnen, scheint in diesem Jahr die Devise der Stuttgarter zu sein.
Neue Regeln und Brems-Zonen
Neu in diesem Jahr sind, neben Vorgaben für die Aerodynamik und Reifen-Sets, die ausgedehnten „Slow Zones“. Zonen in denen nur Tempo 80 km/h gefahren werden darf, wenn z.B. die Bergung eines Fahrzeuges erfolgen muss. Insgesamt wurde die Strecke in 9 Slow-Zones unterteilt. Die längste Zone geht von der Bremszone vor Tertre Rouge bis hinter die erste Schikane. Bis zu einer Minute Zeitverlust kann einen Piloten erwarten, wenn er in eine lange Slow-Zone gerät.
Eine Regel die das Rennen maßgeblich beeinflussen kann. Zumal sie bei den Rennställen auf Wiederstand stößt, sieht man dort ein hohes Gefahrenpotential in der neuen Regelung. Denn nicht nur das die Zonen verlängert worden sind, sie werden den Piloten ab diesem Jahr viel kurzfristiger angezeigt. Waren vorher noch zwei Streckenposten als Warnung positioniert, ist es jetzt nur noch ein Warnposten. Das bedeutet, die Rennboliden müssen in einem sehr kurzen Zeitraum von einem hohen Tempo auf 80km/h abbremsen. Je nach Dichte des Verkehrs oder des individuellen Bremsverhalten von Pilot und Fahrzeug, kann es dabei zu sehr engen Situationen kommen. Porsche wird auf seiner Pressekonferenz am Freitag sicher auf diese Neuerung eingehen. Diese wird ab 14 Uhr im Livestream übertragen.

Das Porsche Team Le Mans 2017: Der amtierende Weltmeister Neel Jani (CH) teilt sich den Porsche 919 Hybrid mit der Startnummer 1 mit André Lotterer (DE) und Nick Tandy (GB). Das Schwesterauto mit der Startnummer 2 steuern Earl Bamber (NZ), Timo Bernhard (DE) und Brendon Hartley (NZ).
Wenn Toyota nach 1985 mal wieder als Sieger aus dem Rennen in Le Mans gehen möchte, gilt es diese Klippen alle zu umfahren. Wer zum Schluss die Nase vorne hat, wird sich zeigen. Am Samstag kann das Rennen ab 15 Uhr im Livestream aus Le Mans verfolgt werden (kostenpflichtig). In den Tagen zuvor überträgt Porsche die Qualifyings seiner Fahrzeuge live. Auf whats live? sind diese Livestreams gebündelt und auf einer Seite zu finden.
(VH)