Beinahe lautlos und batteriebetrieben: Elektroautos sind in aller Munde und Experten sind sich sicher, das ist das Auto der Zukunft. Doch sind E-Autos wirklich so klimafreundlich und lohnt sich der Umstieg auf ein E-Modell?
Das Bewusstsein der Bürger für klimaneutrale Fahrzeuge scheint immer weiter zu wachsen, denn die Furcht vor dem Klimawandel ist omnipräsent. Gleichzeitig fordern immer mehr Politiker die Automobilindustrie dazu auf, Elektroautos massentauglich zu machen und somit den Fokus auf eMobilität zu setzen. Peter Altmaier, Kanzleramtchef der CDU sagte dazu beispielsweise: „Wann wird unsere Autoindustrie, die gut ist, endlich ein Auto auf den Markt bringen, das 50 Kilometer weiter als ein Tesla fährt und 10.000 Euro weniger kostet?“. Die Bundesregierung hat sich ursprünglich zum Ziel gesetzt, bis 2020 eine Million Elektroautos auf die Straßen zu bringen, um den Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids zu verringern.
Der E-Autokonzern Tesla hat auf die Nachfrage reagiert und sorgt aktuell für Schlagzeilen: In der Nähe von Berlin will Elon Musk eine Gigafabrik bauen. Hier sollen Batterien, Antriebsstränge und Fahrzeuge hergestellt werden. Nicht nur bis zu 10.000 Jobs sollen in diesem Werk entstehen, gleichzeitig wird auch ein Statement gesetzt: Elektroautos sind die Zukunft. Nicht zuletzt hat auch Volkswagen mit dem voll elektrischen VW ID.3 ein Zeichen setzen wollen. Ein Elektroauto für Jedermann, das erschwinglich ist.
Sind E-Autos wirklich klimafreundlich?
Wie umweltfreundlich sind die elektrobetriebenen Fahrzeuge jedoch wirklich? Die Meinungen sind hier sehr gespalten. Das Elektroauto stößt beim Fahren kein klimaschädliches CO2 aus, dies ist ein Fakt. Aber das war es auch schon. Elektroautos benötigen Strom, um zu fahren und dieser Strom muss letzten Endes auch hergestellt werden. Der Strom stammt nämlich nur bedingt aus erneuerbaren Quellen: 38 Prozent. Hauptsächlich wird der Strom somit aus Kohle gemacht und ist demnach nicht klimaneutral. Elektroautos mögen zwar nicht die Straßen beschmutzen, die Kohlekraftwerke, die außerhalb der Städte ihren Standort haben jedoch schon. Wäre der Strom tatsächlich zu 100 Prozent regenerativ, könnten Elektro-Autos klimafreundlicher sein. Die aktuelle Lage sieht jedoch anders aus.
Ich habe schon ein E-Auto gekauft! Was nun?
Wer sich bereits ein Elektroauto zugelegt hat, der sollte vor Allem darauf achten, dass es echter Ökostrom ist, den man verbraucht. Aber nicht nur auf Strom, dessen CO2-Ausstoß mit dem Kauf von CO2-Zertifikaten heruntergerechnet wurde. Das Umweltbundesamt empfiehlt Strom mit dem Label Grüner Strom oder OK Power. Nichtsdestotrotz bringt das Elektroauto viele Vorteile mit sich. Nicht nur, weil das Auto kaum zu hören oder zu riechen ist.
EAutos verringern die Abhängigkeit von arabischen Ölstaaten. Deutschland und Europa könnten sich somit von diesen Machtstrukturen befreien. Gleichzeitig wird man vom Staat belohnt, wenn man sich ein Elektroauto anschaffen möchte. Häufig bieten die Hersteller zusätzlich zur Prämie Vergünstigungen an und auch einzelne Städte in Deutschland fördern den Kauf mit bis zu 1.500 Euro.
Ob sich das Elektroauto noch als klimafreundlich erweist, wird sich in der Zukunft zeigen. Eins steht jedoch fest: Elektroautos sind auf der Überholspur.
ssh