31.536.000 Sekunden. Oder auch 365 Tage. Solange dauert in der Regel ein ganzes Jahr. Das Neujahr beginnt immer am 1. Januar und endet am 31. Dezember. Oder auch nicht.
Denn der uns so bekannte Zyklus gilt eigentlich nur in Europa und westlich davon. Die Chinesen feiern ihren Jahreswechsel nach dem Mondkalender. 2017 ist das der 28. Januar, im Jahre des Hahns. Die muslimische Welt feiert am 15. Juli und das Judentum am 7. Oktober ihr neues Jahr. Auch sind die Jahre nicht gleich lang. Der muslimische Kalender ist zum Beispiel 10 bis 12 Tage kürzer als der „christliche“.
Mögen viele Menschen in der Globalisierung eine Bedrohung sehen. Aber ohne die wirtschaftliche Zusammenarbeit der Völker, hätten sich die Tage und auch die Anzahl der Monate nicht vereinheitlicht. Denn ohne diese Angleichung hätte Deutschland aktuell das Jahr 2016, in den islamischen Ländern wäre es 1438 (wobei es im Iran erst 1395 ist), in den buddhistischen Regionen durchlebt man das Jahr 2560 und in Japan das Köki Jahr 2676. Kurz: kein Mensch würde mehr Durchblicken und das eine oder andere Auto oder Smartphone würde nie oder zu ganz anderen Zeitpunkten geliefert werden als gedacht.
Dass wir alle gemeinsam am 1. Januar Neujahr und am 31. Dezember Silvester feiern, haben wir dem Gregorianischen Kalender zu verdanken. Dieser ist nach Papst Gregor dem XIII benannt. „Sein Kalender“ löste den „Julianischen Kalender“ ab, in dem er im Jahr 1582 kurzerhand den „Julianischen Kalender“ um 12 Tage kürzte. Er ließ die Tage zwischen dem 4. Oktober und dem 14. Oktober einfach ausfallen. Nötig wurde dies, da der Kalender von Julius Cäsar über die rund 1600 Jahre seines Bestehens, 12 Tage zu lang wurde. Konkret: in jedem dieser Jahre ganze 11 astronomischen Minuten.
Julius Cäsar hatte 46 v. Chr. den 1. Januar als ersten Tag im neuen Jahr festgelegt, basierend auf der zeitlichen Nähe zwischen der Wintersonnenwende und dem germanischen Julfest (in den skandinavischen Sprachen heißt Weihnachten daher heute jul oder jol). Der Julianische Kalender setzte diesen Tag als Jahresanfang für ein Sonnenjahr mit 365 Tagen, zwölf Monaten und 7 Tagen in der Woche fest. Alle vier Jahre wurde ein Schaltjahr mit 366 Tagen vorgesehen. Und genau wegen diesen Schaltjahren wurde jedes Kalenderjahr um 11 Minuten länger als das astronomische Jahr. Um nicht bei dem „neuen Kalender“ in „ein paar Jahren“ in die selbe Falle zu tappen, strichen die schlauen Gelehrten 1582 bei den Jahrhundert-Jahren (1700,1800,1900) den Schalttag weg und passten so das Kalenderjahr wieder dem Lauf der Sonne an.
Nach dem die Protestantischen Länder den „katholischen“ Kalender übernommen hatten, folgte u.a. Russland (1918) und die Türkei (1927). Und je mehr Handel und Reisen betrieben wurden, desto mehr wurde der Kalender weltweit als „Standardkalender“ anerkannt. Auch wenn viele Länder, wie z.B. die Chinesen, „ihr“ Neujahr mit viel Begeisterung auch heute noch zelebrieren.
Welches Land feiert zuerst Neujahr?
Samoa ist das erste Land, das das neue Jahr begrüßt. Bis vor 5 Jahren war es noch das letzte Land, ehe die Inselgruppe beschlossen hatte, die Datumsgrenze etwas zu verschieben um so in die Poolposition beim Feiern zu kommen*. Honolulu ist eine der letzten großen Städte, die auf das neue Jahr anstoßen. Deutscher Zeit um 11 Uhr am 1. Januar, wird auf Hawaii das Jahr willkommen geheißen.
Das Neujahrsfest ist somit DAS weltumspannende Fest aller Menschen. Ein verbindendes Element. Auch und besonders in einer Zeit, in der Protektionismus und Kleinstaaterei wieder en Vogue werden. Lasst uns daher alle diese besondere Nacht, gemeinsam friedlich und fröhlich feiern. Auf whats live? feiern wir das Neujahr mit Livestreams aus Sydney, Berlin und New York.
Happy New Year!!
(VH)
*Der wirkliche Grund waren die wirtschaftlichen Beziehungen zu Neuseeland. Samoa hatte durch die Datumsgrenze eine Verschiebung von 23 Stunden, obwohl die Nachbarn nicht so weit entfernt sind. Jetzt haben sie das gleiche Datum wie in Neuseeland.