Bald ist es wieder soweit. Der Eurovision Song Contest (ESC), nach eigenen Angaben die größte Musikveranstaltung und TV-Show der Welt, findet zum 6 mal in Schweden statt. Am 14.5.2016 um 21.00 Uhr starten die Finalisten des ESC ihre Performance. Mit dabei sind wie immer die Länder Deutschland, Spanien, Groß-Britannien, Italien und Frankreich. Nicht etwa weil sie so tolle Musiker haben, sondern weil sie das meiste Geld in den EBU-Topf zahlen und die meisten Zuschauer beisteuern. EBU steht für „European Broadcast Union“ und vereint alle „öffentlich-rechtlichen“ (oder staatlichen) TV-Sender – also z.B. ARD, ZDF, RAI, BBC oder TVE. Daher würde der Songcontest in Deutschland nie auf RTL laufen. Die Federführung in Deutschland hat der NDR inne, der sich vor einem halben Jahr mit der eigenmächtigen Nominierung von Xavier Naidoo ein ziemliches Eigentor geschossen hatte. Der öffentlichen Meinung (und den sozialen Netzwerken )beugend, wurde die Nominierung des Mannheimer Sängers zurückgezogen. Es folgte erneut eine „Voting-Show“, bei dem das Publikum „ihren“ Vertreter für Stockholm auswählen konnte. Genau das wollte der NDR verhindern. Ging doch die letzte Vertreterin, Ann Sophie, die aus solch einem Kontest hervorging (nachdem der eigentliche Gewinner einen Rückzieher gemacht hatte) in Wien ziemlich baden. Das ist aber überhaupt nicht schlimm. Auf den letzten Plätzen haben sich in den vergangenen Jahren fast alle große Nationen wiedergefunden – oft auch zurecht. whats live? hat für euch eine Übersicht zusammengestellt:
2015 in Wie durften sich gleich zwei den letzten Platz teilen: Deutschland und Österreich mit je 0 Punkten. Welch ein Riesenabsturz für unsere österreichischen Nachbarn: von Platz 1 in 2014, direkt durchgereicht auf den letzten Platz.
Ann Sophie mit „Black Smoke“ (war es wirklich so schlecht,..?)
Mann brennt eben auch keine Flügel auf der Bühne ab. „The Makemakes“ aus Österreich.
Immerhin 2 Punkte hatte der Französische Beitrag „Moustache“ (Übersetzt „Schnurrbart“) bekommen und landete 2014 mit großem Abstand auf dem letzten Platz (wer hat dem Song bloß zwei Punkte gegeben??).
2013 wurde der ESC ebenfalls in Schweden (Malmö) ausgetragen. Auf Platz 26 landete der Beitrag aus Irland. Ryan Dolan konnte mit „Only loves survives“ das europäische Publikum nicht überzeugen und bekam 5 Punkte. Irland ist übrigens das Land, das bisher die meisten „1. Plätze“ (7) beim ESC bzw. beim „Grand Prix Eurovision de la Chanson“, wie der Wettbewerb bis 1992 hieß, mit nach Hause nehmen konnte.
2012 hat es in Baku die Norweger getroffen. Mit immerhin 7 Punkten hat Tooji mit dem Song „Stay“ den letzten Platz geholt.
Mit 19 Punkte hat die kleine Schweiz, die sich erfolgreich durch alle Vorentscheidungen gekämpft hatte, den ersten Platz von hinten eingefahren. Anna Rossinelli traf mit „In Love For A While“ nur begrenzt den Geschmack des Publikums. 2011 fand –das dürften viele Wissen- das Finale des ESC in Düsseldorf statt.
2010 ist für alle Deutschen ESC-Fans das Jahr der „Erweckung“. Nachdem die Fangemeinde fast 30 Jahre durch viele Tränentäler gehen musste. Lena hatte mit „Satellite“ den ersten Platz geholt. Und wer wurde Letzter in Oslo? Groß-Britannien. Josh performte das Lied „That Sounds Good to Me“ so überzeugend das es zwar für 10 Punkte reichte, er aber doch die rote Laterne bekam.
Diese kurze Übersicht zeigt, dass es gar keine Schande war, in 2015 den letzten Platz zu belegen (wobei 0 Punkte schon eine Leistung für sich sind). Das ist jeder kleineren und größeren Nation schon passiert. Deutschland war eben an der Reihe. In 2016 wird alles besser – bestimmt. Alleine der putzige Auftritt von Jamie-Lee Kriewitz muss die Herzen der Europäer erweichen.
Zum mitschauen und abstimmen am 14.5.2016, geht’s hier zum Livestream auf whats live?
(VH)