Führt der Weg durch die Wildnis zum ersten Oscar für Leonardo DiCaprio?
Wenn das kein gutes Omen ist! „The Revenant“ bring Schauspieler Leonardo DiCaprio seinen ersten „Bafta“ Award ein. Der Award der britischen Film- und Fernsehakademie „Bafta“, gilt generell als Probelauf für die Oscar Verleihung. Der bedeutendste Filmpreis wird am 28.2.2016 in Los Angeles vergeben. Nach seinen Rollen in u.a. „Titanic“, „Der große Gatsby“ oder „Wolf of Wall Street“ kann Leonardo di Caprio -wieder einmal- auf den Oscar als bester Hauptdarsteller hoffen.
Aber auch das Percussion Ensemble Frantic Percussion aus Lüneburg kann sich bei einem Oscar für „The Revenant“ in der Kategorie „Bester Film“ als Oscargewinner fühlen – auch wenn es keine Einladung zu der Verleihung nach LA gab. Die 7 köpfige Band, rund um „Orchesterchef“ Daniel Orthey, haben zahlreiche Filmszenen mit ihrer Musik untermalt und so zur Dramatik und Stimmung des Filmes beigetragen. Im Internet entdeckt, bekam das Ensemble den Auftrag Musik für einen Film zu machen, ohne am Anfang zu Wissen um was es konkret geht. Mit rythmischem getrommel auf Fußböden oder Kuhglocken, mit Geigenbögen oder auch mit Stricknadeln, erschufen sie einen Klangteppich, der den Zuschauer fasst und mit sich nimmt. Und auch den Kampf- und Verfolgungszenen vermittelten sie den richtigen, auditiven Eindruck. Dem NDR zeigten sie ein paar ihrer „Instrumente“ und erzählten über ihren Auftrag aus Hollywood.
In „The Revenant“ spiel Leonardo DiCaprio die Hauptrolle. Den legendären Trapper Hugh Glass, der etwa von 1783 bis 1833 gelebt hat. Bereits zu Lebzeiten war Glass eine Legende, nachdem er den Angriff eines Grizzlybären überlebt hatte. Bewaffnet nur mit einem Messer. Schwer verletzt wurde er von seinen Mitstreitern gefunden, ehe er alleine zurückgelassen wurde, obwohl er noch lebte. Ohne Waffen schaffte er es in rund sechs Wochen zum Fort Kiowa. Eine Strecke von über 200 Meilen (rund 320km), die ihn durch die Rocky Mountains sowie Schnee und Eis führte. Er starb 1833 bei einem Kampf gegen die Arikaree-Indianer.
Die Erzählung wurde über die Jahre getragen und gehört mittlerweile zur amerikanischen Folklore. Der Autor Michael Punke griff diese Geschichte 2002 in seinem Buch „The Revenant: A Novel of Revenge“ wieder auf. Dieses Buch ist die Vorlage für den Film mit Leonardo di Caprio. Regie führte der mehrfache Oscar-Gewinner Alejandro González Iñárritu.
Eine Besonderheit an der Verfilmung dieser Story ist, das der Film tatsächlich in der „Wildnis“ entstand und nicht in einem warmen Studio in Hollywood. Zwar konnte die Crew abends im Hotel übernachten, aber Kälte und Sturm waren der tägliche Begleiter. Das führte nicht nur an die Belastungsgrenze des Teams, sondern auch an das technisch Mögliche. Eingefrorene Kameras sind da nur ein Beispiel.
Die Geschichte des Trappers Hugh Class soll nun endlich den begehrten Oscar für DiCaprio bringen. Nominiert war er schon des Öfteren, doch bisher konnte er den goldenen Mann nicht mit nach Hause nehmen. In insgesamt 12 Kategorien kann sich „The Revenant“ einen Oscar erhoffen . Unter anderem als bester Film und bester Hauptdarsteller. Aber auch in diesem Jahr ist die Konkurrenz groß. Neben Di Caprio sind auch Matt Damon, Michael Fassbender, Eddie Redmayne und Bryan Cranston nominiert.
Auf whats live? findet der Cineast natürlich den Livestream zum Oscar 2016.
(VH)